Schlagwort: haut

sinnenwandel

 

rau und fest

in kreisenden bewegungen

öffnet sich

pore für pore

härchen für härchen

richtet sich auf

sehnt sich berührung entgegen

 

duftendes warmes öl

träufelnd in fülle

rinnt hinab

sucht sich den weg

sammelt sich

in der sanften kehle

wo wirbel an wirbel

sich reiht

 

hände überall

schwelgen

auf haut

und sie

schwelgt zurück

gibt sich hin

 

wohliges schnurren

tönt aus jeder pore

schwingt sich

aus der tiefe

des seins empor

viel zu lange

stille

 

***

die lieben tierchen

 

(Ich leiste mit überkreuzten Fingern Abbitte bei all jenen, die derzeit nicht über diese Worte lachen können. Sie purzelten mir aus dem Ärmel, nachdem ich schwelgerisches über das Leben in Gemeinschaft in Gedichtform gelesen hatte. Gemeinschaft kann ein Fest sein… auch für ungebetene Gäste. Alle, die mit mir lachen können, seien herzlich eingeladen, es zu tun.)

 

sie zwitschern nicht

sie lieben leise

 

sich von körper

zu körper zu schleichen

im verborgenen sich paarend

beim paaren mitzufeiern

 

wenn einer der anderen

unter die haut geht

dann gehen sie mit

schwelgen in verbindung und nähe

 

wie grausam sind wir doch

zerren die, die mit uns gefeiert haben ans licht

vertreiben sie

aus der gemeinschaft auf zeit

Samtweich garantiert

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Nun aber mal kein Gedicht.

Oder vielleicht doch?

Also: jedenfalls habe ich jetzt eine Haut, die ein Gedicht wert wäre. Dürfte dann aber gern ein anderer schreiben 😉

Vor ein paar Wochen hat ein morgendlicher Mannersatz Einzug in meine WG-Küche gehalten. Nun feiern wir beiden jeden Morgen ein kleines genüssliches Fest miteinander. Wie nicht anders zu erwarten, macht der Ersatzmann bei der Arbeit unter Druck ein wenig Getöse. Aber nach 24 Sekunden schon werde ich mit einem duftenden muselmanischen Heißgetränk belohnt und zolle ihm gern Anerkennung.

Nur: wohin nun mit den Hinterlassenschaften des Geschehens? Kompost (klar), doch wieder das Malen anfangen und in Farbe einarbeiten… oder anderweitig verwenden?

Das Ökodorf, in dem ich nun lebe, hat ein bisschen abgefärbt. Also habe ich die getrockneten Restbestände mit Kokosöl vermählt und daraus ein wunderbares Peeling kreiert. Gerade waren wir zum ersten Mal gemeinsam unter der Dusche. Und… was soll ich sagen? Selbst die Exkremente des Mannersatzes sind ein Traum!

Und so geht’s:

Kokosöl leicht erwärmen, sodass es flüssig ist oder zumindest seeeehr cremig (im Moment reicht es ja, es auf die Fensterbank in die Sonne zu stellen). Mit getrocknetem Kaffeesatz ordentlich verrühren, sodass eine homogene Matsche entsteht. Fertig.

Eine genaue Mengenangabe habe ich nicht. Schätzungsweise habe ich Kaffeesatz und Kokosöl im Verhältnis 2:1 genommen. Es geht bestimmt auch mehr Kaffee, wenn man es ‚gröber‘ mag. Aber mir war die pflegende Komponente und Geschmeidigkeit mindestens genauso wichtig, wie der Rubbeleffekt.

Anwendung: Unter der Dusche auf die trockene Haut mit leichten Kreisbewegungen auftragen. Einwirken lassen (ich habe in dieser Zeit flugs die Dusche von innen geputzt). Gründlich abspülen. Und Mädels… unter den Brüsten nicht vergessen *lach* … da habe ich nämlich beim Abtupfen noch ein paar Krümel gefunden.

Eincremen könnt Ihr danach getrost vergessen. Die Haut ist streichelzart und duftet verführerisch.

Jetzt brauch ich nur noch jemand, der…