Einen wohlfeinen Kratzfuß der Unterwürfigkeit und eine Pirouette voller Nonchalance später, taumelte er, in einem klitzekleinen Moment der Unaufmerksamkeit durch eine unerwartete Böe von Aufrichtigkeit aus der Balance gebracht, von einem Fettnapf in den nächsten. In den löchrigen Taschen seines fadenscheinigen Fracks suchte er vergeblich nach den verjubelten Talern seiner Jugend, in der Hoffnung, mit in die Menge gestreuter klingender Münze, von seiner Ungeschicklichkeit ablenken zu können. Nun rächte sich, dass er seine gesamte Existenz auf Pump gelebt und sich auf vielerlei Art verschuldet hatte. Niemand war mehr bereit, ihm auch nur einen einzigen Kreuzer zu leihen. Mit letzter Kraft mühte er sich, die Contenance zu wahren, zumindest sein Publikum weiterhin in der scheinbaren Sicherheit allerbester Ordnung zu wiegen. Mit einer tiefen Verbeugung verließ er die Bühne und löste sich im Bodensatz seines bis zur Neige geleerten Lebens auf.
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Dies ist meine fünfte Etüde im Rahmen der Februar-ABC-Etüden von Irgendwas ist immer nach einer Wortspende von Werner Kastens. Möge Donald in Frieden ruhen.
Hab mich gerade gefragt, ob das ein Traum oder ein Albtraum war. Sehr kunstvoll gebaut! 👍
Morgenkaffeegrüße, komm gut in den Tag! ☁️🌼🎶☕🍪
Danke, das wünsche ich Dir ebenfalls.
Verregnete Elbgrüße 😉
Die Bewegungen der Figur kann ich mir trotz der vielen Symbolik trotzdem fast zeichentrickfilm-bildlich vorstellen. Gefällt mir gut.
Das freut mich sehr! Ich hab seinen Tanz auch direkt vor Augen 🙂 .
Habe ich intuitiv gleich mit Trump verbunden und ihm genau das gleiche Abtreten oder Abdriften gewünscht.
Klasse geschrieben! Du entpuppst Dich mit Deinen Beiträgen ja zu einem regelrechten Leuchtfeuer!
Ich hoffe ja doch, daß dein Wunsch für die häßlichste Gaatschwelle der Welt schon bald in Erfüllung geht und nicht erst in 10 Jahren…
Vielleicht hilft es, wenn wir es gemeinsam hoffen. Beim Einkaufen fiel mir heute das aktuelle Spiegel-Cover auf: Donald himself und die Worte darunter „Ich würde euch nicht beschützen.“. Eine innere Stimme antwortete sofort: „Na, zum Glück!“
Wenn das Leben eine Bühne ist und wir alle die Schauspieler:innen darauf, wer spendet dann eigentlich Applaus?