uns trennt häufig
nur ein einziger buchstabe
vom puren glück
wir suchen es verzweifelt
beim gegenüber
dichten ihm erfüllung an
wir spiegeln einander
und erkennen uns doch nicht
wir suchen im anderen
was wir in uns nicht finden
in momenten
wo wir uns erlauben
wirklich allein zu sein
wo wir uns dem hingeben
aufhören zu wollen
lösen wir uns manchmal auf
und erleben
was wir uns am meisten ersehnen
wir werden all-eins
***
Im Gespräch mit einer Freundin ist es mir vor kurzem erst bewusst geworden, wie dieses All-Eins-Sein in mir funktioniert. Ich erlebe es relativ zuverlässig, wenn ich mich allein in die Natur begebe. Wenn eben gerade keine anderen Menschen um mich herum sind. Dann wird mein Körper Empfindung, meine äußeren Grenzen sind keine Grenzen mehr, sondern amorphe Empfangsorgane für alles, was um mich herum lebt und seinem natürlichen Rhythmus folgt. Dann hören meine Gedanken auf, neue Gedanken zu erfinden und es senkt sich eine tiefe zufriedene Stille in mich. Dann gibt es nichts zu tun, außer zu sein. Ich liebe diese Momente und manchmal sind genau sie es, die die Tage für mich lebenswert machen. Und ich bin unglaublich froh, dass ich erkannt habe, wie ich mir Räume schaffe, in denen ich sie geschehen lassen kann.
(Dies ist mein Beitrag zur von Katha kritzelt geführten Blogaktion ‚Der Dienstag dichtet‘.)
Es ist aber gar nicht so einfach diesen Zustand zuzulassen. Irgendwie muss man seinen eigenen Weg finden und manchmal den richtigen Moment.
Tolles Philosophiegedicht.
Ich glaube, ich wäre da nicht hingekommen, wenn ich es nicht hätte ‚müssen‘. Danke für Deine Worte 🙂
Wir wohnen direkt am Wald und wenn du da jetzt in dieser Zeit der aufbrechenden Natur, der Düfte, des Vogelgesangs auf einer Bank sitzt, dann markst du gar nicht, dass die Zeit verstreicht und man fühlt sich befreit und durchdrungen von der „Welt“.
Ich geniesse es.